Tromsø – Zurück im nördlichen Norwegen 2018

Troms - Land

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Verlassen wir Tromsø und kümmern uns ein wenig um das nähere Umland, genannt Troms. Wir sind ja schließlich Natur- und keine Stadtmenschen *lach*.

Direkt auf dem Weg in den Norden – ins später im Artikel folgende Ringvassøy – passierten wir eine Rentierfarm.

Die Tiere lebten Nahe des Hofes auf den umliegenden Feldern und hatten somit genügend Freigang. Einen Zaun gab es dort nämlich nicht.

Auch wenn das Parken an der Straße etwas abenteuerlich ausfiel, nutzten wir die Chance um ein paar Tiere abzulichten. In freier Wildbahn sind diese nämlich schwierig zu erspähen, aber dazu später mehr wenn wir auf Senja sind. Wir wollen ja nicht vorgreifen!

Bewegen wir uns nun weiter in Richtung der Region Kvaløya, welche wir ebenfalls später im Artikel noch näher Behandeln werden. Unser Ziel dieser Region wird das Ende der (Höllen)Straße bei Rekvik sein.

Die Straße führte entlang wunderschönen Fjorde und Ausblicken, bei denen wir immer Mal wieder angehalten hatten um die Stimmung und das Feeling einzufangen und aufzusaugen.

Da wir die Straße öfter passierten kann ich sagen, dass es sich durchaus lohnt immer mal wieder das Auto an die Seite zu steuern und zu parken. Es entstehen schließlich stets neue Eindrücke.

Kurz nach der Abzweigung nach Kvaløya und ca. 20 Minuten nachdem wir Tromsø verlassen haben, ging es auch schon los. Ersfjordbotn. ERS-FJORD-FUCKIN-BOTN! Ok. Etwas zu dick aufgetragen, da der Ort vielleicht gerade mal 200 Einwohner hat. *lach*
Kurz vor dem Ortsschild bogen wir i.d.R. Rechts ab um der Straße weiter gen Norden zu folgen. Das taten wir auch, allerdings nicht in der Nacht. Ersfjordbotn ist nämlich auch ein sehr lohnenswerter Auroraspot.

Ja… Aurora. Grüne Lichter. Und ja… wir hatten Glück. Großes Glück. MEGA-GLÜCK! An Insgesamt 2 Tagen (in Worten: ZWEI TAGEN) hatten wir “sternklar”! Der Auroragott hatte also ein Nachsehen mit uns und ließ die Puppen Lichter für uns Tanzen. Zwar hatten wir keine extrem starken Aktivitäten wie damals auf den Lofoten *beeep*, aber der KP-Index lag trotzdem um die 4 +/-.

Vom „offiziellen“ Aurora-Spot-Parkplatz bot sich schon eine sensationelle Sicht in den Fjord. Ab ca. 0 Uhr Nachts hatten wir an beiden Auroranächten das Polarlicht direkt inmitten des Fjordes liegen. Wie ein Band schlängelte es sich zwischen den Bergen hindurch. Was für ein Motiv!

Da es ein in allen Karten eingezeichneter und direkt an der Straße liegender Spot ist, ist dieser auch relativ hoch frequentiert. Das sollte man wissen! Allerdings wenn Ihr Euch ein wenig vom Parkplatz entfernt, trefft Ihr maximal noch auf den ein oder anderen Fotografen.

Die Touris aus Ihren “Aurorakutschen” gehen/gingen/bewegen sich maximal im näheren Umfeld des Busses… ok sieht scheisse aus Fahrzeuges. Einzig das Blitzlicht von Ihren Kameras *lach* könnte hin und wieder mal dezent stören.
Ich hatte an dem Spot einen Fotografen aus Köln angetroffen und wir hatten eine Stunde lang einen ganz netten Plausch. Er war mit seinen Eltern dort, welche im Auto saßen *lol*. Ihm war das egal, er wollte die grünen Lichter ablichten.

Was sich aber definitiv  auch lohnt, ist das Ufer von Ersfjordbotn zu erkunden. Wir fuhren einfach etwas in das kleine Dorf hinein und fanden an einer Schule einen kostenlosen Parkplatz. Danach ging es ca. 10 Minuten zu Fuss bis ans Ufer.

Der Standpunkt ist tiefergelegen als am oberen Parkplatz, aber nicht weniger spektakulär. Und ja, hier waren wir eigentlich komplett allein. Außer zwischendurch mal 2 Fotografen, hat sich sonst niemand dorthin verirrt. Perfekt!

Ersfordbotn war für uns einer der Hauptspots während der Aurorasichtungen und ich kann ihn eigentlich uneingeschränkt empfehlen. Mich hätte selbst noch Sommaroy interessiert (dazu später mehr). Da hat die Dame des Hauses allerdings nicht mitgespielt, in der Nacht nochmals hoch zu laufen. War trotzdem “okay” [Ein Männer-Okay! Das ist wie bei “nett”. Das Ist für Männer auch hochwertiger, als Frauen das manchmal empfinden *lach*]

Jetzt aber folgen wir der Straße durch das Troms Hinterland weiter. Entlang des Fjordes und über einen kleinen Pass, gelangten wir direkt in den Norden nach Grøtfjord.

In Grøtfjord stehen Nachts immer ein paar Autos und warten darauf, dass der Himmel sich grün färbt. Auch wir machten es uns dort für ein paar Minuten gemütlich. Das schöne an dem Spot war, dass wir die Milchstraße im Blick hatten. Und siehe da…

…wir konnten Beides ablichten.

Insgesamt waren wir am Tage und der Nacht 4 Mal in dieser Gegend und fuhren jeweils ca. 30/40 Minuten von Tromsø aus. Das schöne ist, in der Gegend hat man einen direkten Blick in Richtung Norden und Westen. Grøtfjord selbst hat natürlich nicht viel zu Bieten, aber wir ließen es uns nicht nehmen unter Tage einen kleinen Spaziergang am Strand zu Unternehmen.

Vorbei an Grøtfjord folgten wir der Straße weiter. Das Ziel ist ja immer noch Rekvik. Die Straße umrundet nun einen Fjord, an dessen Ende das kleine Dorf Tromvik wartet.

Während der Umfahrung blieb immer mal wieder etwas Zeit zum genießen.

Auch Nachts haben wir uns dort ein paar Stellen gesucht um Auroras einzufangen. Hier fingen auch die Stöße zum ersten Mal an etwas heftiger zu werden und das ein oder andere Band flog über uns hinweg.

Ich weiss nicht, aber da dies die ersten Auroras waren, hatte Frau vor lauter Staunen kaum ein Bild geschossen. Ich hörte nur die ganze Zeit neben mir Dinge wie “wow”, “wie krass”, “das ist so schön!”. Nein. Tränen flossen keine. Glaub ich zumindest. Meine Hand würde ich dafür aber nicht ins Feuer legen wollen *lach*.

Am Ufer dieses Fjordes werdet Ihr Nachts immer mal wieder kleine Lagerfeuer erkennen können. Dort stehen Aurora-Guides mit Ihren Bussen Fahrzeugen und natürlich den Touris im Gepäck. Ihr könnt Euch dort natürlich in der Nähe niederlassen, weil es dann meist gute Wege ans Ufer runter gibt. Die Guides haben/hatten damit kein Problem und begrüßten uns auch recht freundlich. Der Eine zumindest, dem wir begegnet sind. Vergesst aber nicht die Stirnlampe auf Rot zu stellen *lach*.
Jetzt kommen sie im Übrigen. Die ersten Aurorabilder unserer Reise. Hoochi neben mir so:

Das sieht doch komisch aus da oben am Himmel?!

Ich so ganz professionell:

Ach. Da ist nichts. Ist eine Wolke!

Hoochi machte trotzdem ein Bild…

DA IST WAS GRÜN!

Okay… es war doch was. Es war losgegangen *yeeeehaw*. Wir sahen tatsächlich Auroras, ohne das wir das im Vorfeld geplant hatten. Als ich zu Hause mich noch erkundigte, war nämlich eher keine große Aktivität für unsere Reisewoche vorhergesagt worden. Leider. Auch da wir viel Wolken haben sollten, die sich aber Nachts immer mal wieder für ein paar Minuten/Stunden verzogen. Naja. Manchmal kommt’s halt anders als man denkt.

Allgemein muss ich sagen, war dieser Fjord extrem dunkel. Durch die Enge und die hohen Berge auf beiden Seiten kam auch so gut wie kein Mondlicht in den Fjord. Auch wenn das auf dem oberen Bild anders aussieht. Wäre im nachfolgenden Bild kein Auto gefahren, hätte man so gut wie nichts wahrgenommen.

Nachdem wir den Fjord umfahren hatten, kamen wir nach Tromvik. Tromvik ist auch der nördlichste Punkt. Die Straße führt von hier aus auch nicht mehr weiter gen Norden. Besonders die Sicht, wenn man in Richtung des Ortes blickt war schon sehr sehenswert!

An einem anderen Tag schenkte uns der Himmel zum Abschied – ein paar Meter davor – noch sein Lächeln.

Unser Ziel war jedoch eigentlich Rekvik und so bogen wir am Rand von Tromvik nach Links gen Südenwesten ab, um über den Pass zu kommen. So der Plan…

Solltet Ihr ein Standard-Auto haben, es nur annähernd bei winterlichen Verhältnissen oder gar bei einem Anschein von Schnee oder Eis versuchen wollen, passiert diesen Pass nicht! NADA! Denkt nicht mal daran. Ich sagte: “DENKT NICHT MAL DARAN!”
Kurz nach Tromvik, fing die Passstraße an. Wenn man überhaupt von einer Straße sprechen kann. Es war eine Mischung aus Feld und Kieselweg dessen Fahrt zur Passhöhe immer wieder von sehr steilen Passagen geprägt wird. Gespickt und garniert mit Eis und Schnee.

Wir waren froh, als wir auf der Passhöhe angekommen waren. Die Straße war einfach komplett vereist, verschlammt, vermatscht und weiss Gott noch alles. Als wir dann gesehen haben, wie kapital steil es runter nach Rekvik ging, haben wir uns entschieden auf der Passhöhe zu verweilen und dort eine Wanderung anzugehen. Um nichts auf der Welt wäre ich dort runtergefahren, zumal die Straße dann noch enger und steiler wurde.

So wanderten wir durch Schnee und Eis zu einem kleinen Grat, welcher mit herrlichen Blick auf die gegenüberliegende Insel Sessøya aufwartete. Die Wanderung kann ich durchweg empfehlen. Gegen Ende hin wird es jedoch recht Steil und erfordert durchaus etwas Ausdauer. Die letzten Meter in Richtung Gipfel unternahm ich allein.

Die gigantische Stimmung wurde noch von der einsetzenden Dämmerung unterstrichen. Wir waren zufrieden, auch wenn wir unser Ziel Rekvik nicht erreichten.

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