[WERBUNG?!] Naja wie immer halt… Es geht da um so ein Produkt, welches ich im Einsatz hab und Euch näher bringen möchte. Deshalb diese Kennzeichnung. Nein ich kenne Ian Norman nicht, nein ich kenne auch das Team rum um Lonely Specks nicht und erst recht wurde mir hier nichts “gesponsert” oder gar geschenkt. Der einzige Sponsor war wohl eher mein Arbeitgeber, durch dessen Gehaltsauszahlung ich mir hier etwas aus eigener Tasche mal gegönnt habe.
Ebenfalls wie immer, es ist mein persönlicher Eindruck und ich bin kein Physiker oder Astronom, der das Ganze hier wissenschaftlich bis ins Detail aufdröselt bzw. überhaupt aufdröseln und haargenau erklären kann.
Aber um “WAS” geht es jetzt hier überhaupt? Die Überschrift sagt es schon, es geht um den PureNight Light Pollution Reduction Filter von Lonely Speck.
Was macht so ein Filter?
Jeder der von uns schon mal in der Nacht die Sterne bzw. den Nachthimmel fotografiert hat und sich nicht gerade irgendwo im nirgendwo befand, kennt das Problem. Störlicht. Sterne gehen unter. Ein Hässlicher – oftmals Oranger – Schleier legt sich über den Himmel. In Teilen, oder gar gesamt. Abhängig davon wie viel Störlicht um einen Herum ist.
Dieser Filter soll dafür sorgen, dass dieses Problem etwas eingedämmt und verringert wird, indem er genau dieses Licht herausfiltert. Dazu aber gleich mehr.
Was ist überhaupt “Störlicht”
Wie schon erwähnt, wird das meiste Störlicht oftmals ein oranger Schleier darstellen. Dieser wird zumeist von uns selbst verursacht und hat seinen Ursprung in künstlichen Lichtquellen. Und von denen gibt es Nachts bekanntlich sehr viele, da jede Stadt und jede Ortschaft in der Nacht beleuchtet ist.
Was wir beim Betrachten oftmals mit unseren Augen nicht sehen und gar nicht so extrem wahrnehmen, schlägt jedoch bei der Aufnahme voll durch. Das Licht strahlt nämlich extrem nach oben hin ab.
Ein Beispiel: Ich wohne auf dem Land, aber in der Nähe einer größeren Stadt. Blicke ich bei sternklarer Nacht in die Richtung der ca. 11 KM entfernten Stadt, fällt mir die Lichtglocke darüber nur bedingt bis gar nicht auf. Sind über der Stadt allerdings etwas tieferhängende Wolken, sieht man selbst mit bloßem Auge deren Orange Lichtverfärbung.
Genau diese “Glocke” wird durch den Sensor in der Kamera auch auf dem Bild sichtbar, ganz ohne Wolken. Diese Glocke wird oftmals auch Luftleuchten genannt.
Wie wirkt sich der Filter nun auf das genannte “Luftleuchten” aus?
Dazu wird’s jetzt aber doch etwas sehr “deep”. Jedes Licht das um uns herum schwirrt und uns erreicht hat verschiedene Wellenlängen.
Kurzes Erklärbeispiel: Wenn wir unter Tage an einem schönen Tag nach oben in den Himmel blicken, ist der Himmel blau. Ist er natürlich eigentlich nicht wirklich. Das Licht durchdringt allerdings die Atmosphäre, welche u.a. gespickt mit Staub- und Wasser-Teilchen ist. Auf dem Weg zu Uns ins Auge wird das Licht somit gestreut und mehrmals gebrochen. Blaues Licht ist kurzwelliger als rotes Licht. Das blaue Licht wird dadurch stärker überall hin gestreut. Der Himmel erscheint Blau.
Selbigen Effekt kennt Ihr auch von unter Wasser. Das Licht wird durch das Wasser gefiltert, weshalb irgendwann nur noch blau ankommt. Wer schon einmal Schnorcheln gewesen ist kennt das, vor allem wenn Ihr noch Bilder Unterwasser geschossen habt. Die Fische und Korallen wirken nur in unmittelbarer Nähe sehr farbenfroh und Bunt. Je weiter Ihr vor allem nach unten blickt, verliert sich das Licht und die einzelnen Farben.
Ähnlich arbeiten auch diese “Night Polution”-Filter, in dem Sie gewissen Wellenlängen des Farbspektrums herausfiltern und widerum nur bestimmte durchlassen. Die Emissionen von Gelben und Orangen Licht – genauer gesagt im Spektralbereich von 575nm bis 600nm – werden durch diesen Filter herausgenommen und erreichen somit nicht den Sensor.
Genau in diesem Bereich befinden sich die meisten Emissionslinien von Nieder- und Hochdrucklampen, sowie das sogenannte Airglow. Nieder- und Hochdrucklampen sind so ziemlich alle industriellen Quecksilber und Natrium Leuchtmittel die uns Umgebungen, kurz: Straßenbeleuchtung, Industriebeleuchtung etc.
Puh… recht theoretisch dieser Abschnitt bisher gewesen, aber ich hoffe ich konnte es Euch ein wenig näher bringen.
Wer jetzt noch genaues dazu wissen möchte über diesen Filter, kann das direkt über den nachfolgend verlinkten Artikel tun. Mit Bildchen und Graphen und haste nicht gesehen:
PureNight® Premium Light Pollution Reduction Filter by Lonely Speck – Lonely Speck
Der Filter! Warum dieser?!
Jetzt kommen wir aber mal zum Filter selbst. Wie schon gesagt, hab ich mich für den PureNight von Lonely Speck entschieden. Es gibt aber noch viele Andere Filter von vielen anderen Herstellern. Dazu kann ich leider nichts sagen, sucht hier einfach mal nach “CLS Filter” oder “CDD Filter” in einer Suchmaschiene Eurer Wahl.
Ausschlaggebend für die Wahl dieses Filters waren für mich 2 Dinge:
- Ich verfolgte Ian Norman schon längere Zeit davor, weil ich mir in seinen YT-Videos oder seinen Blogartikeln immer mal wieder ein paar Tipps holen konnte und ich diese sonst auch grundsätzlich sehr informativ fand. Von daher ging ich einfach mal davon aus, dass wenn dieser jetzt einen Filter entwickelt, er schon Ahnung von dem hat, was er da tat und ich ihn auf diese Art auch ein bisschen Unterstützen konnte.
- Ist es einer der wenigen Steckfilter, welches in mein 100mm LEE Filtersystem passt.
Gerade Letzteres war mein Hauptargument. Vor Jahren hab ich schon angefangen sämtliche Schraubfilter zu eliminieren. Außer POL-Filter besitze ich quasi so gut wie keine mehr. Auch bei den Astro-Filtern gibt es verschiedene Ausführungen:
- Clips, die Ihr direkt IN das Mount zwischen Sensor und Objektiv anbringen könnt
- Schraubfilter vor dem Objektiv
- Filterplatten
Da ich mein LEE Filtersystem eigentlich immer dabei hab, war mir also die 100mm Passform am liebsten. Nachdem der Filter von Ian fertig war und er ein erstes Review veröffentlichte, hab ich mir diesen instand bestellt.
Der Filter ist natürlich nicht gerade sehr günstig, aber ich muss zugeben, ich schau bei der Fotografie mittlerweile nicht mehr aufs Geld. Entweder ich möchte was haben und kann es mir leisten, oder ich spar eben darauf. “Wer günstig kauft, kauf zweimal” kam bei mir nämlich noch nie so häufig zum Tragen wie in der Fotografie.
Die Praxis
Wie verhält sich jetzt das ganze “BlaBla” davor in der Praxis? Ja, jetzt kommen wir endlich mal zum interessantesten Teil. Ein paar Vergleichsbildchen, RAW, unentwickelt OOC.
Fazit
Für mich ist der Filter exakt das was er sein soll und wofür ich ihn haben wollte. Ich hab mehr Spass mit dem Ablichten des Nachthimmels, den Endergebnissen und an der Nachbearbeitung der Bilder. Ob meine Ergebnisse jetzt besser aussehen als davor? Das mag ich nicht zu beurteilen oder gar zu beweifeln, aber ich für mich selbst sage defintiv “ja”.
Hi Florian,
danke für den Artikel über den Speck Astro Filter. Kennst Du eine Bezugsadresse? Ist wohl hier schwer zu kriegen, und bei Speck selbst ausverkauft.
Viele Grüße, Jakob
Hi Jakob,
ich hab den Filter damals tatsächlich direkt bei Norman per Mail bestellt, den Shop gabs noch nicht zu der Zeit. Da hatte er den Filter in einem YT-Video angekündigt.
Ich seh aber auch gerade, dass im verlinkten Shop nur der 85mm vorrätig ist, der 100mm und 150mm leider auf “outofstock” steht. Ansonsten evtl. mal direkt Norman/LonelySpeck anschreiben?
Alternativ Filter oder Shops kenne ich leider nicht. Es gäbe sonst noch diese Clipfilter die du direkt zwischen Sensor und Objektiv schnallst. Allerdings muss ich zugeben weiß ich nicht viel darüber und kenne auch niemanden der die im Einsatz hat.
https://www.astroshop.de/schmalbandfilter-uhc/astronomik-filter-uhc-e-clip-sony-alpha/p,53728?utm_medium=cpc&utm_term=53728&utm_campaign=2406&utm_source=froogle&gclid=CjwKCAjwmYCzBhA6EiwAxFwfgGt9S9qLmNf7jx-R8zjOeg-sqeKrqWN-PeBsq2UTc9ZRhyqcQBIaSxoCNMEQAvD_BwE&utm_content=
Grüße
Flo