Festung Königstein

Die Festung Königstein ist eine der größten Bergfestungen in Europa und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf dem gleichnamigen Tafelberg oberhalb des Ortes Königstein am linken Ufer der Elbe im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge (Sachsen).

Das 9,5 Hektar große Felsplateau erhebt sich 240 Meter über die Elbe und zeugt mit über 50 teilweise 400 Jahre alten Bauten vom militärischen und zivilen Leben auf der Festung. Der Wallgang der Festung ist 1800 Meter lang und hat bis zu 42 Meter hohe Mauern und Sandstein-Steilwände.

Baumaßnahmen der Festung

Die wohl älteste schriftliche Erwähnung einer Burg auf dem Königstein findet sich in einer Urkunde König Wenzel I. von Böhmen aus dem Jahr 1233, in der als Zeuge ein „Burggraf Gebhard vom Stein“ genannt wird. Die mittelalterliche Burg gehörte zum böhmischen Königreich. Die erste vollständige Bezeichnung „Königstein“ geschah in der Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241.

Nachdem der König und spätere Kaiser Karl IV. die das südliche Gebiet beherrschende Burg Eulau in Jílové u Děčína 1348 durch Bürger aus Aussig zerstören ließ, weilte er vom 5. bis 19. August 1359 auf dem Königstein und unterzeichnete Schifffahrtsprivilegien. Die Burg wurde in den darauf folgenden 50 Jahren mehrfach verpfändet, darunter auch an die von Winterfeld und Donins. Da diese Familie zu den Feinden des Markgrafen von Meißen gehörte, eroberte dieser während der seit 1385 ausgetragenen Dohnaischen Fehde die Burg letztendlich im Jahr 1408. Aber erst am 25. April 1459 wurde mit dem Vertrag von Eger endgültig die sächsisch-böhmische Grenze und damit der Übergang des Königsteins an die Markgrafschaft Meißen festgelegt. Im Unterschied zu anderen Felsenburgen der Sächsischen Schweiz wurde der Königstein von den sächsischen Herzögen und Kurfürsten weiter militärisch genutzt. Eine Episode blieb der Königstein als Kloster. Herzog Georg der Bärtige, ein entschiedener Gegner der Reformation, gründete im Jahr 1516 ein Coelestiner-Kloster auf dem Königstein, das Kloster des Lobes der Wunder Mariae, das aber bereits 1524 wieder einging.

Zwischen 1589 und 1591/97 ließen Kurfürst Christian I. von Sachsen und sein Nachfolger die Burg zur stärksten Festungsanlage Sachsens ausbauen. Der bis dahin immer noch recht zerklüftete Tafelberg wurde rundherum mit hohen Mauern abgeschlossen. Als Gebäude entstanden unter anderem das Torhaus, die Streichwehr, die Alte Kaserne, die Christiansburg (Friedrichsburg) und das Alte Zeughaus. Es folgte 1619 bis 1681 die zweite Bauetappe, bei der unter anderem die Johann-Georgenbastion vor der Johann-Georgenburg errichtet wurde. Als dritte Bauetappe rechnet man die Zeit von 1694 bis 1756, bei der unter anderem die Alte Kaserne erweitert wurde. Von 1722 bis 1725 bauten Böttcher und Küfer auf Wunsch von August dem Starken im Keller der Magdalenenburg das große Königsteiner Weinfass mit einem Fassungsvermögen von 249.838 Litern. Die Kosten betrugen 8230 Taler 18 Groschen und 9 Pfennige. Das Fass, das nur einmal vollständig mit Landwein aus der Meißner Pflege gefüllt war, musste 1818 wegen Baufälligkeit wieder entfernt werden.

Auch nach dem Ausbau in diesen Zeitabschnitten wurden immer wieder Umbauten und Neubauten auf dem weitläufigen Plateau vorgenommen. Der 1631 errichtete Johannissaal wurde 1816 zum Neuen Zeughaus umgebaut. 1819 baute man die Magdalenenburg zu einem Proviantmagazin um, das vor Beschuss gefestigt war. Das alte Proviantlager richtete man als Kaserne ein. Das Schatzhaus wurde von 1854 bis 1855 errichtet. Nachdem die Festung 1871 in das Festungssystem des neuen Deutschen Reiches eingegliedert wurde, wurden von 1870 bis 1895 Batteriewälle mit acht Geschützstellungen gebaut, die zur Rundumverteidigung der Festung im Falle eines – jedoch nie erfolgten – Angriffes hätte dienen sollen. Dies waren auch zugleich die letzten umfangreichen Baumaßnahmen auf der Festung.

Die Festung wurde nie eingenommen, zu sehr hatte sie nach dem Ausbau durch Kurfürst Christian I. einen abschreckenden Ruf. Lediglich der Schornsteinfeger Sebastian Abratzky kletterte im Jahre 1848 die senkrechten Sandsteinmauern hoch. Den nach ihm benannten Abratzky-Kamin (Schwierigkeitsgrad IV nach der sächsischen Schwierigkeitsskala) kann man noch heute hochklettern. Da das Übersteigen der Mauer verboten ist, muss man unterhalb der abschließenden Mauer jedoch wieder abseilen.

Die Festung als Gefängnis

Die Festung war bis 1922 das bekannteste Staatsgefängnis Sachsens. Während des Deutsch-Französischen Krieges und der beiden Weltkriege wurde die Festung auch als Kriegsgefangenenlager genutzt. 1939 bis 1945 waren polnische, französische, britische, holländische und amerikanische Kriegsgefangene interniert. Am Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm Frankreich das Kommando über die Festung.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Rote Armee die Festung als Lazarett. Von 1949 bis 1955 wurde sie als so genannter Jugendwerkhof zur Umerziehung straffälliger und nicht ins Bild der sozialistischen Gesellschaft passender Jugendlicher genutzt.

Eine Auswahl der Gefangenen auf der Festung Königstein

Nikolaus Krell 1591–1601, kursächsischer Kanzler
Wolf Dietrich Graf von Beichlingen 1703–1709, kurfürstlich-sächsischer Großkanzler und Oberhofmarschall
Franz Conrad Romanus 1705–1746, Leipziger Bürgermeister
Johann Friedrich Böttger 1706–1707, neben Tschirnhaus Miterfinder des europäischen Porzellans
Johann Reinhold von Patkul 1706–1707, livländischer Staatsmann
Karl Heinrich Graf von Hoym 1734–1736, kurfürstlich-sächsischer Kabinettsminister, beging in seiner Zelle Selbstmord
Friedrich Wilhelm Menzel, 1763-1796, sächsischer Beamter und Verräter von Staatsgeheimnissen[2]
Bernhard Moßdorf 1831–1833, sächsischer Rechtsanwalt und Verfasser eines repräsentativen Verfassungsentwurfs
Michail Alexandrowitsch Bakunin 1849–1850, russischer Anarchist und Revolutionär
August Bebel 1872–1874, deutscher Politiker, SPD-Vorsitzender
Thomas Theodor Heine 1899, Karikaturist und Kunstmaler
Frank Wedekind, 1899–1900, Schriftsteller und Schauspieler
Henri Giraud 1940–1942, französischer General, ihm gelang die Flucht von der Festung
Gustave Marie Maurice Mesny 1940–1945, französischer Generalmajor

Quelle: Wikipedia

Durch die Vielzahl an Einkehrmöglichkeiten, Museen und einem Souveniergeschäft kann man gut einen ganzen Tag dort verbringen.

Hier noch der Link zur Festung Königstein

Meine mitgebrachten Einblicke der Festung:

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