Schottland 2015 – Zwei außer Rand und Band

Der Weg zum britischen Festland

5. Der Weg zum britischen Festland

Die Strecke war also geplant und der Untersatz gefunden. Nun mussten wir nur noch von Nürtingen auf dieses “Eng…Land” kommen. Da wir ja nun einen Bus hatten, schied das Paddelboot schon mal kategorisch aus. Der Eurotunnel war ebenfalls keine nennenswerte Alternative. Oder würdet Ihr etwa mit einer Frau übersetzen wollen, die unter einer Tunnelphobie leidet? Ich könnte mir durchaus etwas Schöneres vorstellen, als diese 50KM mit einer kreischenden Frau zu bestreiten. Ok… es gäbe ja noch K.O.-Tropfen *lach*.
Nein, wir entschieden uns vielmehr für den Weg der Kotzeritis, des flauen Magens und wandten uns somit also der Schifffahrt zu. Es sollte mit der Autofähre nach England gehen, genauer gesagt nach Newcastle. Da die Stadt sowieso im Norden Englands liegt, ist der Weg von dem dortigen Hafen bis nach Schottland nur noch ein kleiner Katzensprung.


Die Fährverbindungen vom europäischen Festland aus sind überschaubar und die nördlichste Autofähre durchquert die Nordsee von Amsterdam aus. Die Überfahrt geschieht mit der DFDS Seaways. Ich buchte bereits im April die Fähre und wir bezahlten rund 350 € hin und zurück inkl. unserem Bus und einer Innenkabine. Kurz vor Oktober war der Preis schon auf 450 € angestiegen. Früher buchen lohnt sich hier!
Teure Außenkabinen würde ich zudem nicht empfehlen. Der große Teil der Überfahrt geschieht zum großen Teil bei Nacht und den Sonnenauf- bzw. Untergang gönnt man sich sowieso auf Deck! Die gebuchten Innenkabinen sind ein wenig hellhörig, in der Bar gab es aber genügend Whisky und Bier *lach*. Schießt Euch – wie wir – ab und es ist völlig egal, ob die im Nebenzimmern eine Swinger-Party veranstalten oder ihre Stoßgebete predigen.

Ich bin nicht der Typ Mensch, der im Urlaub großartig auf das Geld bzw. den Preis achtet. Trotzdem möchte ich hier erwähnen, dass das Essen auf dem Schiff nicht ganz ohne ist. Im Preis, sowie im Geschmack! Ein Sandwich kostet hier schon 12 EUR und ist in etwa auf Tankstellenniveau. Das Bier hingegen liegt mit etwa 4-5 EUR noch im Rahmen. Den Whiskypreis weiss ich nicht mehr. Wir sind erst zur späteren Stunde auf Whisky umgestiegen und es gestaltete sich einfach so kinderleicht die Kreditkarte durch den Schlitz der Verdammnis zu ziehen *lach*.
An Bord bestens versorgt...
An Bord bestens versorgt…

Da wir auf der Hinfahrt bis Amsterdam nicht wirklich was gegessen hatten, hatten wir auf dem Schiff richtig Kohldampf. So kam es, dass wir uns hier mal ein Semmelchen und dort mal ein Pappsandwich gönnten. Auf der Rückfahrt haben wir dann gleich das “All-Can-U-Eat”-Buffet gegönnt. Zwar ist der Preis mit 36 EUR pro Person nicht gerade günstig, aber im Verhältnis zu den anderen Bordrestaurants, dann doch wieder. Allein mit dem „Semmelchen hier, Sandwich dort“-Prinzip bezahlten wir pro Person mehr, als wenn wir gleich das „Fressmenü“ gebucht hätten.
Schiffsfrühstück
Schiffsfrühstück

Zudem habt Ihr in dem Buffet einfach alles was ihr Euch vorstellen könnt. Alles! Ja, alles! Auch Menschen, die mit der vollen und nicht ganz blickdichten Kotztüte durch den prall gefüllten Saal spazieren *lach*. Für Hoochi brach bei dem Anblick eine Welt zusammen. Dachte Sie doch glatt, dass die Dinger blickdicht seien. Ich fand den Anblick einfach nur lustig! Wie mit einem Aquariumsbeutel *lach* [Anm.d.Red.: Sry, aber neben mir könnte auch einer auf den Tisch kotzen. So lange man nicht auf mein Essen sabbert, bin ich glücklich und kann vor mich hin essen.]
Auf der Rückfahrt hatten wir ziemlichen Seegang. Mir machte das weniger was aus, Leuten am Buffet etwas mehr *lach*. Hoochi kämpfte auch etwas und schmiss dann einen Übelkeitskaugummi ein. Die Dinger hat sie sich im Vorfeld in der Apotheke in Deutschland geholt. Danach ging es ihr wirklich besser! Also packt lieber so Kaugummizeugs ein. Es gibt zwar auch auf dem Schiff Arznei, aber die ist sehr teuer!

Ansonsten ist das Ding natürlich eine fahrende Stadt. Zwei Stunden lang fahren Busse, Autos und LKWs in den Laderaum der Fähre. Keine Ahnung wo das alles Platz gehabt hat. An Bord habt Ihr mit einem Casino, 4 Restaurants, 2 Bars, 1 Pub, ein Kino (englischsprachig) und einer Einkaufsmeile genügend Möglichkeiten eure Reisekasse bereits vor Ankunft auf ein Minimum zu reduzieren.

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