Schwedenhöhle in Scheidegg

Hier war ich doch schon einmal

Ihr kennt das, diese Tage an denen das Wetter mies ist, man selbst aber keine wirkliche Lust hat zu Hause zu sitzen. Einen solchen Tag erwischte ich am ersten März Wochenende. Frauchen musste arbeiten und ich saß an jenem Sonntag zu Hause und drehte Däumchen. Was mach ich nun? Bergtour? Ne, irgendwas mit „Wasser“ sollte es sein. Weit fahren wollte ich diesmal auch nicht, also entschied ich mich für einen Wasserfall. Nur welcher? Hinang oder Gerats? Nein, was neues musste her. Nach ein paar Recherchen in den düsteren Abgründen des WorldWideWeb entschied ich mich schließlich für die Schwedenhöhle bei Scheidegg. Direkt in der Nähe der Höhle thront die Hubertus Kapelle, wo ich im letzten Frühjahr schon einmal gewesen war. Ich kannte also den Weg in etwa und brach um ca. 14:00 Uhr in die 20KM entfernte und selbsternannte Sonnenoase Scheidegg auf.

(Link zur Google-Maps-Karte)

Beim Dinosaurier links, am Steinhaufen rechts zum X

Die Wegbeschreibung aus dem Netz, die zur „Höhle“ führen sollte, war etwas sehr vage formuliert. Herantasten und suchen war also angesagt! Leider hatte ich vergessen mein Handy zu laden, deshalb gibt es vom Weg keine Bilder. Ich versuche es dennoch im Folgenden ausführlich zu beschreiben.
Ihr Fahrt an dem Scheidegger Baumwipfelpfad vorbei, bis Ihr zu einem Alpenfreibad kommt. Am Freibadparkplatz biegt Ihr nun rechts in die kleine Straße ein. Seid Ihr vorbei gefahren, nehmt Ihr die Nächste rechts. Ihr gelangt zur Hubertus Kapelle, fahrt aber an ihr vorbei und trefft wenig später auf ein Waldstück. Direkt am Waldeingang befindet sich auf der rechten Seite ein kleiner weißer Bau, der wohl zur Wasserversorgung gehört. Hier könnt Ihr in einer Ausbuchtung das Auto abstellen.
Lauft auf die Anhöhe direkt hinter dem weißen Gebäude, von dort aus zweigt der Weg in zwei Richtungen ab und man nimmt den linken Pfad, welcher in den Wald führt. Nehmt unbedingt diesen Weg, ansonsten kann ich Euch nicht garantieren, dass Ihr nicht irgendwo in Südafrika wieder raus kommt. Im Wald trefft Ihr nach ein paar Metern auf der rechten Seite auf einen kleinen Holzschuppen. Dort zweigt der Weg wieder ab und wieder nehmt Ihr den Pfad zu eurer Linken. Ich habe mich irrtümlich für den anderen Pfad entschieden und was soll ich sagen… Ihr kommt dann auf eine offene Wiese und fangt an Wege zu sehen, wo keine sind. Irgendwann, nachdem Ihr diese vermeintlichen Wege gefolgt seid, kommt Ihr zu einem Bauernhof, welcher sich auf dem Gipfel der Anhöhe befindet. Dann, ja dann seid Ihr definitiv falsch! Aber Ihr nehmt ja schlauerweise den linken Pfad und somit wandert Ihr ab jetzt direkt auf die Schwedenhöhle zu. Ob Ihr richtig seid, merkt Ihr schon allein an dem Rauschen des Wasserfalls, welches immer lauter werden wird.
Na, alles verstanden? Gut, Ihr seid jetzt schon am Ziel! Weiss man den Weg, dauert der Fußmarsch von Parkplatz aus nämlich gerade mal noch 5 Minuten.
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Nichts für Kinder

Wer einen Familienausflug plant, dem würde ich nur bei trockenem Wetter dazu raten! Der Weg vor dem Areal ist stark abfallend, schmal und verschlammt. Haben eure Kleinen nicht die nötige Trittsicherheit, könnte das nicht gerade gut ausgehen. Bei meiner Begehung war der Hang extrem rutschig und ich konnte mich teilweise nur mit meinen Tourstöcken noch auf dem Weg halten.
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Der Platz um die Schwedenhöhle ist relativ überschaubar, bietet aber wahnsinnig viel zu sehen. Es gibt einen kleinen Wasserfall unter dem man durchlaufen kann und eine Ausspülung im Fels, unter die man sich stellen kann. Darum wird der Platz wohl auch als Schwedenhöhle bezeichnet?! Der kleine Fluss, der sich durch den Wasserfall ergibt, mündet in mehreren kleinen Fallstufen am Ende. Ebenfalls nicht zu verachten sind die verteilten Felsbrocken, welche zum umherturnen einladen. Wobei ich das nicht bei schlechtem Wetter empfehlen würde. Wieso? Dazu komme ich gleich 🙂
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Manderlmassaker

Das Highlight sollte für mich eigentlich der Wasserfall im Vorfeld darstellen, aber es kam dann etwas anders. Unter der Ausspülung finden sich unzählige und wahnsinnig kreativ aufgebaute Steinmanderl. Hab ich in dieser Form auch noch nie gesehen, weshalb ich zunächst den Anblick ein wenig auf mich wirken ließ.
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Die Felsen waren insgesamt durch den Regen sehr glitschig und es war schon recht abenteuerlich mit anzusehen, wie ich dort unterwegs war. Trotz meines „nur für geübte“ Stempels auf der Stirn, brauchte es einiges an Überlegungen, wie ich von dort wieder runterkommen sollte. Der begehbare Wasserfall ist nämlich nur über diese Felsbrocken erreichbar. Hoch kommt man immer, aber wenn die Felsen schon so glitschig sind, dass man selbst im Sitzen schon am Rutschen ist, dann ist das nicht zu unterschätzen. Obwohl die Felsen nie höher als maximal 1,5m sind, reicht diese Höhe schon aus, um auf dem durchweg felsigen Untergrund sein zartes Füßlein in eine nicht ganz natürliche Stellung zu bringen.
Am Ende ging jedoch alles gut und ich machte mich nach fast 3 Stunden an dem Platz wieder auf dem Rückweg. Diesmal nahm ich allerdings den richtigen Pfad.
Wie gesagt, der Spot war klein aber fein. Wenn Jemand mal ein kurzes prägnantes Ausflugsziel sucht, welches vor allem nicht die breite Masse anlockt, seid Ihr hier genau richtig. Zur Not könnt Ihr es ja noch mit dem 500m entfernten Scheidegger Baumwipfelpfad kombinieren.
 

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