Orkney Island – Insel die Zweite

Ring of Brodgar, Stone of Steenes, Goodbye Orkney!

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The Ring of Brodgar

Wir waren an diesem Tag schon fast geneigt die Insel früher zu verlassen. Es schüttete quasi nur noch wie aus Eimern. Dazu noch der weiterhin anhaltende Sturm. Gemütlich war etwas anderes. Allerdings fuhren die Fähren auch noch nicht wieder und somit saßen wir fest. Während wir uns in einem Supermarkt mit Whisky, Bier und Narungsvorräten eindeckten, riss der Himmel plötzlich auf.

Scheiss drauf, wir fahren jetzt zum Steinkreis!

Und siehe da, wir hatten tatsächlich ein kleines “Fenster” erwischt. Der Boden um den Steinkreis war natürlich komplett unter Wasser und übersät mit Pfützen und viiiiiiel Matsch.
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Egal, wir waren die einzigen Leute dort. Kommt wohl nicht oft vor.


Als wir ein paar Minuten dort waren, zog bereits die nächste Regenfront heran.
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Das Fenster schien sich zu schließen. Wir machten uns direkt wieder auf den Weg zum Auto, als uns der Regen überraschte. Schutzsuchend hinter einem der stehenden Steine vernahm ich dann plötzlich einen leichten Regenbogen.
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Das war mein Zeichen die Komfortzone zu verlassen, auf eine kleine Anhöhe des Steinkreises zu gehen und dort 1-2 Aufnahmen zu erstellen. Dieser “magische” Moment musste schließlich festgehalten werden. Durchnässt kamen wir wenig später am Auto an.
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Ich konnte leider nicht weiter Links, aber auch so einer meiner Favoriten 🙂


Ich verlinke hier wieder einen Artikel aus Wikipedia für nähere Infos. Die Infotafel steht eigentlich am Parkplatz. Als wir ankamen hatten wir keine Zeit und als wir wieder zurück am Parkplatz waren, schüttete es. Also blieb keine Zeit zum lesen *lach*
https://de.wikipedia.org/wiki/Ring_von_Brodgar

Stones of Steenes

Direkt in der Flucht des Ring of Brodgar sind die Stones of Steenes zu finden. Ebenfalls Felsformationen, die in Mitten der Landschaft verteilt sind. Als wir an der Straße parkten sagte ich ganz klar, verständlich, ruhig und mit unaufgeregter Stimme zu Hoochi:

Wir haben nen Platten.

Irgendwo in den letzten 800m zwischen dem Ring of Brodgar und den Stones of Steenes wollte der Reifen plötzlich nicht mehr. Wir machten uns auf die Suche nach dem Wagenheber. Zunächst fanden wir allerdings unter all den Sitzen und Bänken nur vergessene Frisbeescheiben und sonstigen Kram. Ich Griff zum Äußersten:

Hol mal das Handbuch raus!

Nach ner gefühlten Ewigkeit fanden wir dann endlich auch das benötigte Werkzeug. Endlich! Ich machte mich also an die Arbeit. Reifenwechseln. Wer liebt es nicht. Plötzlich vernahm ich ein aufgeregtes:

Oh! Scheisse!

Damit kündigte Hoochi eine sich erneut nähernde Regenfront an. Ihr wisst schon, wenn man quasi den Vorhang aus Regen auf sich zukommen sieht. Was die Dame des Hauses nicht sah, es war kein Regen sondern Graupel. Zusammen mit dem immer noch herrschenden Sturm war diese Kombination schon es sehr angenehm muss ich sagen. Vor allem da der Plattfuss natürlich auch auf der Wetterseite sein musste.

F*ck Dich doch! Was den noch alles!

Ich demontierte weiter den kaputten Reifen. Was blieb mir auch anderes über. Und sind wir doch mal ehrlich, irgendwie machte es doch auch Spass wenn einem die kleinen Graupelkörnchen  ins Gesicht schmettern. Hach. Herrlich!


Die Gute Nachricht: Wir hatten immerhin einen vollwertigen Reifen als Ersatzrad. Die schlechte Nachricht: Wir waren am nördlichsten Punkt unserer Reise. Dieser und die anderen drei Reifen mussten also noch für gut 2.000 KM durchhalten. Taten sie im Nachhinein auch. Naja, fast. Dazu dann mehr im abschließenden Artikel zur Schottlandreise.
Nach 2 Minuten Graupel öffnete sich der Himmel erneut. Ein derartig klaren Regenbogen sah ich bisher tatsächlich selten.

Das ist mir jetzt gerade sowas von scheißegal!

waren meine mit Bedacht gewählten Worte zum demontieren des Reifens. Ich stellte den Platten nochmals an die Achse und legte darunter das Ersatzrad. Zur Sicherheit, falls der Wagenheber nachgeben sollte. An diesem Tag wäre schließlich alles möglich gewesen. Ging zur Seitentür und holte meine Kamera. Das musste ich einfach ablichten. Den Reifen könne ich auch noch später vollständig wechseln.

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Wer genau hinsieht, erkennt noch die Graupelschlieren im Bild

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Nach 10 Minuten Knisperei machte ich den Reifenwechsel perfekt. Mir war nun warm und wir machten uns auf den Weg zu unserem eigentlichen Ziel. Der Felsmormation.

Kurz nach unserer Reise sah ich im TV einen Bericht. Glaube auf ARTE müsste es gewesen sein, leider finde ich den Bericht nicht mehr in den Mediatheken. Dabei ging es um Ausgrabungen auf Orkney, die auch weiterhin noch stattfinden. Direkt auf der Landzunge zwischen dem Ring of Brodgar und Stone of Steenes wurde dort einer der ältesten Siedlungen in Europa ausgegraben. Artefakte wurden ebenfalls gefunden, die auf eine Zeit zwischen 10.000 und 12.000 v. Chr. hinweisen. Wie gesagt, ich finde den Bericht nicht mehr, verweise aber auf einen Artikel bei NG, welcher im Endeffekt das wiedergibt, was in dem TV-Bericht kam. Wenn ich ihn finde, verlinke ich auch diesen noch.
http://www.nationalgeographic.de/reportagen/orkney-inseln-ein-tempel-der-steinzeit

Highland Park Destillery

Die Highland Park Destillery ist eine Whiskybrennerei auf den Orkney Inseln und befindet sich am Stadtrand von Kirkwall. Wir fuhren am letzten Tag dort hin, hatten allerdings das Pech, da es ein Sonntag gewesen war und der Shop nicht auf hatte. Trotzdem sah ich einen Mitarbeiter im Shop und ging kurz rein. Ich unterhielt mich mit ihm und er fragte mich u.a. was ich den wolle.

1 Bottle of the 20 years old Highland Park, please!

Er verriet uns einen Shop in Kirkwall. Dieser hätte heute geöffnet und dort sei die Flasche auch billiger als hier im Shop vor Ort. Wow! Fanden wir super, fuhren zurück und den Rest kennt ihr. Es handelt sich um den Laden, auf deren Rückseite der eingezeichnete Parkplatz ist.
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Über den Highland Park Whisky: Jetzt könnte man natürlich meinen es sei ein Whisky wie jeder andere. Warum wollte ich diesen unbedingt? Hatte ich nicht schon in Talisker einen gekauft? Korrekt, aber erstens kann man nie genug Whisky haben und zweites ist der Highland Park etwas besonderes. Es ist die einzige Destilliererei auf Orkney, die ihre Rohstoffe komplett und ausschließlich von der Insel selbst bezieht. Es wird also nichts “externes” angeliefert. Das Getreide etc. kommt von den Landwirten aus der Umgebung.

Nacht des Regenbogens und zurück auf die Insel

Nach dem erneuten Besuch in Kirkwall fuhren wir zurück in Richtung St. Magrets Hope. Am nächsten Morgen wollten wir mit der Fähre wieder aufs “Mainland” zurückkehren. Auf dem Weg genossen wir noch einen sehr schönen Sonnenuntergang.


Auf einer Anhöhe in der Nähe des Hafens schlugen wir unser Nachtlager auf. Nicht allein, ein Schotte hatte mal wieder im Auto neben uns gegessen und verzehrte auch noch das ein oder andere grüne Gewächs, welches er mit einer Art Papierrolle zu seinen Lippen führte *lach*. Irgendwie war es der dritte oder vierte Schotte, den wir Nachts im Auto haben essen sehen. Sind die Frauen zu Hause wirklich so schlimm?
Am Abend ging es für mich nochmals kurz raus aus dem Bus und ich vernahm einen komischen Schleier im wolkenbedeckten Himmel. Sah irgendwie… komisch aus. Ich nahm die Kamera aus dem Bus und knipste mal kurz in den Himmel. Tatsächlich! Ein Regenbogen bei Nacht! Leider reichte es nicht mehr für eine zweite – schönere – Aufnahme, da er sich kurz darauf auflöste. Habe ich aber in der Form noch nie zuvor erlebt.
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Goodbye, auf Wiedersehen!

Am nächsten Morgen waren wir bereits früh am Hafen. Wir wussten nicht genau wann und ob die Fähre ablegen sollte. Nach einer rund zweistündigen Wartezeit war es dann soweit. Wir verließen Orkney wieder. Schweren Herzens.


Damit endet auch der Artikel über Orkney. *durchatmen*  Nun sind 15 Tage unserer Reise vergangen. Unsere Fähre zurück nach Amsterdam sollte am 19. Tag von Newcastle ablegen. Das Ende naht also und deshalb entlasse ich Euch aus dem letzten großen Artikel. Was noch kommt? Nicht mehr viel. Springende Lachse Flussaufwärts, Hirsche in freier Wildbahn, das Monster von Loch Ness, ein Wald der etwas anderen Art, eine Hand voll Ölplattformen, ein schottischer Nationalheld und seltsame Brücken. Also nicht mehr sehr viel *lach*.
Wir sehen uns...
Wir sehen uns…

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