Orkney Island – Insel die Zweite

Broch of Gurness, Birsay Bay, Yesnaby

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Broch of Gurness – Und wir warten noch Heute auf die Aurora

Am Ende des Tages landeten wir auf dem Parkplatz der Ausgrabungsstätte “Broch of Gurness”. Neben all den Geistern der Vorfahren die sich hier tummelten, schlugen wir unser Nachtlager auf. Den Bus konnten wir hier nä(h)mlich einigermaßen Windgeschützt neben einer Anhöhe platzieren. Es war für uns zudem die einzige Nacht auf Orkney, in der wir einigermaßen Sternklaren Himmel haben sollten. Zumindest innerhalb eines Zeitfensters von 2-3 Stunden zogen nur wenige Wolken über uns hinweg. Mein Aurorameter (Android) blieb während dieser Zeit aber leider stumm *snief*.


Wir waren wohl leider einfach eine Woche zu spät. Als wir nämlich auf Skye an der Quairang Passhöhe nächtigten und ich damals aufgrund des Sternenhimmels den Aurorastatus checkte, ging zu der Zeit auf Ornkey die Hölle ab. Die komplette Insel war im grünen Bereich (KP 4-6). In jener stürmischen Nacht fegte uns jedoch leider nur der Wind um die Ohren, der Himmel hingegen blieb farblos. Schade. Wäre wohl noch die Kirsche auf dem Sahnehäubchen gewesen. Aber so ist das halt. Dazu muss man sagen, als wir 5 Tage später wieder in Newcastle waren, war Orkney wieder Grün. Geil. Nicht!
Für (mein) Ego: Es hätte uns auch nichts gebracht, da die nördlichen Inseln zu der Zeit komplett in Wolken gehüllt waren. Vielleicht war es auch besser so. Ohne Stativ. Ich weiss nicht, ob ich da “glücklich” geworden wäre.
Egal, fahren wir fort. Der Wind wurde immer heftiger. Obwohl wir den oberen Teil des Campers überhaupt nicht ausgefahren hatten, schüttelte es uns in der Nacht mehrmals durch. Zum Glück hatten wir genügend Whisky und Bier getankt und konnten so zumindest ein wenig schlafen.

Die Aurora-Bar ist eröffnet 🙂

Ein von Florian Schickling (@dasflosen) gepostetes Foto am


Am nächsten Morgen wurde der Sturm nicht weniger und wir besuchten noch kurz die angrenzenden und namensgebenden Ruinen des Broch of Gruness. Das Gute daran, es war Nebensaison. Bedeutete für uns, die Tore standen offen. Wir konnten über Los und mussten somit kein Pfund abdrücken.



Da ich dieses mal keine Infotafel fotografiert oder gar gelesen hatte und nicht einfach aus Wikipedia das Ganze 1:1 wiedergeben möchte, gibt es hier den Link zum selber lesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Broch_von_Gurness

Nach den Ruinen packten wir unsere sieben Sachen und fuhren weiter gen Norden von Orkney. Der Strand von Birsay stand auf dem Plan.

Birsay Bay, Brough of Birsay und der Walebone

Wir besuchten Birsay an zwei verschiedenen Tagen. Also nicht wundern, so schnell bewegt sich das Mehr mit den Gezeiten dann doch nicht *lach*. Der erste Besuch war bereits bevor wir zum Broch of Gruness fuhren und dort nächtigten. Der Wind peitschte an diesem Tag die Wellen extrem an die Steilklippen der Insel.


Man konnte förmlich erahnen, wie das Meer hier über Jahrhunderte alles formte und dies immer noch tut. Beeindruckend war die Wucht, mit der die Wellen auf das massive Gestein prallten. Die dadurch entstandene Gischt wälzte sich förmlich die Klippen nach oben oder gar über die ganze Insel.


Es war der Tag, an dem Hoochi lieber im Auto verweilte, da Ihr das Szenario nicht wirklich geheuer war. Ich war natürlich total fasziniert und angefixt. Schon ein bisschen verrückt, da es zudem noch regnete und nie mehr als 1-2 Bilder drin waren, bevor ich die komplett nasse Linse wieder freiräumen durfte.
Der zweite Besuch war am Morgen nach Gurness. Da gab es dann auch unsere erste “Panne”. Wir kollidierten mit einem uns entgegenkommenden Jeep auf offener Straße. Ich vernahm nur einen riesen Knall. Hoochi hatte wohl innerlich schon abgeschlossen.

Man! What are u doing? I drive this road every day since 4 years!

Schön für Ihn, trotzdem war es sein Fehler. Die Reifenspuren unterstützten unser befinden. Ob es der Wind war, mag ich nicht zu beurteilen, aber wir waren schon links neben der Straße gefahren. Weiter links konnten wir nicht mehr. Er kam uns bereits über nen Hügel auf der Straßenmitte entgegen. Und die Straßen sind jetzt nicht sonderlich breit auf Orkney. Während ich mich mit dem Fahrer unterhielt, sammelte Hoochi die Einzelteile des Spiegels auf der Straße ein. Wir hatten Glück im Unglück. Das Plastik wurde zwar komplett zersprengt, aber der Spiegel klappte schön ein. Fazit:

  • Das Beifahrerfenster blieb ohne Riss.
  • Die Elektronik im Spiegel funktionierte weiterhin.
  • Der Spiegel selbst blieb komplett!

Mit etwas Panzertape flickten wir die Verkleidung wieder zusammen und setzten unsere Reise fort. Wie sagte eins Strahlemann?

Heb’ nie ab vom Acker, ohne Deinen Tacker!

Gut, wir hatten kein Tacker, aber ohne Panzertape verlässt man einfach nicht sein Haus. Niemals!
Etwas angenervt kamen wir wieder an der Birsay Bay an. Es herrschte Ebbe und der Weg zum Brough of Birsay war frei. Zu Fuss ging es für uns nun rüber auf die kleine Insel Birsay.


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Da der Weg die meiste Zeit unter dem Wasser liegt, sind die Platten relativ rutschig! Achtet also auf festes Schuhwerk. Wichtiger ist allerdings die Gezeiten im Blick zu behalten. Dabei achtet nicht nur darauf, ob der Pfad noch frei ist, sondern sucht Euch ein paar Felsen in der Bucht und beobachtet dort den Pegel. Wenn der Pfad nämlich unter Wasser ist, haben sich die beiden Meeresseiten bereits verbunden und dann könnte es zu spät sein. Es gibt dann keinen Weg mehr runter von der Insel!!! Plant zudem eine Gehzeit von 20-25 Minuten ein, da ihr nicht “mal schnell” rüber laufen könnt.

 

Am zweiten Tag war der Wind zudem für ein 1-2 Stunden etwas abgeflacht und wir nutzten die Zeit für eine kleine Wanderung. Direkt vom Parkplatz an der Birsay Bay liefen wir rücklings die Küste entlang. Dort führte uns der Wanderweg unerwartet zum Walebone. Sehr geil! Ein Knochen eines Wales steht dort direkt am Rand der Steilklippe. Kann man mal gesehen haben. Ebenfalls begegneten uns hier auch wieder die “Erinnerungsbänke”, ähnlich wie ich sie schon zuvor im Artikel zum Pencil Point beschrieben hatte. Ich versuchte hier zudem noch ein letztes Mal mein Glück mit dem Stativ von Hoochi. Naja, ein Versuch war es wert. Ich gab endgültig auf.

Yesnaby – Schau her, ich Filme! Fast.

Wir fuhren immer der Küste entlang zu einem Ort namens Yesnaby. Pünktlich zur Tea Time kamen wir am dortigen Parkplatz an und gönnten uns zunächst schottisches Gebäck und Kaffee. Im Bus natürlich, weil ein Café gibts dort nicht *lach*. Yesnaby selbst ist nämlich keine Siedlung, sondern ein ehemaliger Militärstützpunkt. Dort findet man ebenfalls noch alte kleine Bunker, an denen man auch sein Auto abstellen kann. Das Beste aber, man kann hier quasi endlos die Steilküste entlang wandern. Was wir dann auch taten.


Ich finde, man sollte sich die Zeit für eine Wanderung definitiv nehmen. Wie der Atlantik mit seiner ganzen Wucht auf die Küste prallt, ist schon imposant und beeindruckend! Im Gegensatz zu Birsay erlebt man es zudem hier quasi hautnah. Aber nicht nur das Wasser prallt auf die Steilküste, sondern auch der Wind. An einer Stelle hatte das einen lustigen Nebeneffekt.
Ein Wasserfall, der eigentlich nach unten stürzen sollte, kam dort nie an, da der Wind die geringe Wassermenge nach oben presste. So fiel der Wasserfall quasi nach oben. Ich filmte dieses Ereignis, da es mir ja sonst eh niemand glauben würde.
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Upps. Wie? Da kommt kein Film? Naja. *hust* Sagen wir mal so. Es liegt nicht an WordPress oder meiner Fähigkeit des Einbindens von YouTube-Filmen, sondern vielmehr an meiner eigenen Dummheit und Inkompetenz. Ich Filme ja eigentlich nicht. Ich filmte davor nicht und ich testete davor auch noch nie die Filmfunktion meiner Kamera. Ein Fehler.
Ich dachte vor Ort, es würde reichen die Kamera auf das “Videokamerasymbol” zu stellen und den Auslöser zu drücken. Eine geschlagene Minute hielt ich die Kamera auf das Ereignis. Dann betätigte ich erneut den Auslöser. Dabei entstanden 2 Aufnahmen. Fotoaufnahmen. Denn: Mit dem Auslöser kann ich während des Filmens “Standbilder” aufnehmen, aber um das Videorecording zu beginnen, müsste ich eigentlich den Knopf mit diesem roten Punkt drücken. Hab ich aber nicht. Der DAU-Fail des Jahres von mir *thihi* Aufgefallen ist mir das Ganze erst zu Hause in Deutschland wieder. War vor Ort schließlich felsenfest überzeugt ein geiles Video aufgenommen zu haben.
Zu meiner Verteidigung: Ja ich weiss selber, dass man hätte drauf kommen können. Roter Punkt und so. War mir davor auch geläufig. Dazu muss man aber wissen, ich nutze eine Custombelegung an meiner OM-D. Jede Taste lässt sich dort individuell belegen und bei mir hat kaum eine Taste in Fingerreichweite ihre ursprüngliche Funktion. Die REC-Taste hat bei meiner Kamera im Fotografiemodus die Schnelleinstellung zur ISO. Darum hatte ich den Knopf wohl einfach nicht beachtet. *allesausreden*blabla*.
Im Rechtfertigungswahn hätte ich Euch jetzt aber beinahe das Castle of Yesnaby unterschlagen! Wie der Old Man of Storr und der Old Man of Hoy, ist auch das Castle of Yesnaby einfach nur eine Felssäule. In dem Fall ein Fels in der Brandung. Hauptsache die Felsen haben Namen.

Für die “Irren” unter Euch. Das Castle of Yesnaby kann wie der Old Man of Hoy bestiegen bzw. erklettert werden. Der Old Man of Hoy ist dabei wohl nicht mehr zu empfehlen, da dieser ursprünglich mal auf zwei “Pfeilern” stand. Allgemein dürfte es ziemlich kniffelig sein, bei der vorherrschenden Brandung dort den Einstieg zu schaffen.

Fassen wir also mal zusammen:

  • Sturm,
  • kack Wetter,
  • ein fast kaputter Spiegel,
  • keine Polarlichter und
  • ein Video, das kein Video war.

Ob ich noch was anzubieten habe? Aber klar doch! Dazu dann mehr auf der letzten Seite 3

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